Latest update Oktober 29th, 2014 7:35 AM
Einwurf #9: Der aktuelle Stand der Gesundheitsreform
So kann man das eigentlich nicht sagen. Genaugenommen müßte es heissen: Das Reförmchen des Reförmchen des Reförmchen usw. Oder wie der Volksmund sagt: Verschlimmbesserung.
Egal. Laut der heutigen FAZ ist der vorläufige Stand nach dreiwöchiger Arbeit wie folgt:
1. Apotheker dürfen verschreibungspflichtige Arzneien künftig auch preiswerter abgeben, als es in der Apothekenpreisverordnung vorgeschrieben ist.
Zu 1: Es ist doch schön, daß die Marktwirtschaft nun endlich auch bei den Apotheken angekommen ist. Bei den nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten gibt es schon länger marktgerechte Preise.
2. Krankenkassen und Arzneimittelhersteller sollen über Mengen und Preise untereinander verhandeln können und die Instrumente besser nutzen, die ihnen die Reform 2004 gegeben hat.
zu 2. Laut aktueller Nachrichten werden die Hersteller Ratiopharm und Stada die Preise der Generikaprodukte signifikant gesenkt. Novartis und Hexal haben bereits eine Preissenkung durchgeführt. Diese ist auch darauf zurückzuführen, daß Medikamente, die unter einem bestimmten Preis liegen, von der Zuzahlungspflicht des Versicherten befreit werden. Immerhin sind so Einsparungen möglich. Die Gmünder Ersatzkasse hat mittlerweile angekündigt, die Beiträge demnächst um 0.4 % anzuheben…
3. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen soll nicht nur den medizinischen Nutzen abwägen, den neue erstattungsfähige Arzneien haben, sondern auch deren Kosten gegen den Nutzen abwägen. Bei besonders kostspieligen Arzneimitteltherapien soll eine Zweitmeinung dann eingeholt werden, wenn der verschreibende Arzt nicht in einer Schwerpunktpraxis tätig ist.
zu 3. Der zweite Teil klingt vernünftig; beim ersten Teil jedoch mache ich mir Sorgen darum, ob dann manche Krankheiten nicht mehr behandelt werden können, weil der Aufwand (Entwicklung) nicht dem Absatzmarkt (Menge der Erkrankten, die ein bestimmtes Präparat für eine gewisse Zeit benötigen) annährend entspricht.
4. Kassenärzte sollen künftig so honoriert werden, daß sie verläßlich wissen, wieviel Geld sie für ihre Leistungen bekommen. Dazu sollen Pauschalen vor allem für fachärztliche Leistungen ermittelt werden.
zu 4. Allein daß es bisher ein Kassenarzt nicht verlässlich wusste, wieviel Geld er für seine Leistungen bekommt, ist ein Skandal. Bei der Ermittlung der Pauschalen für fachärztliche Leistungen habe ich meine Bedenken, inwieweit die tatsächlichen Verhältnisse dabei berücksichtigt werden. Denn bisher haben sich die Planer im Gesundheitsministerium nicht durch sonderliche hohe Fachkompetenz ausgezeichnet.
Me
Tja, was soll ich groß über mich schreiben ... Ich bin ein Wahnsinniger, in den Weiten des World Wide Wait, sprich www, und möchte mit diesem Blog eigentlich ernstere Betrachtungen von mir geben, von deutscher Politik, der Kommentierung diverser Nachrichten bishin zu allgemeinen Betrachtungen. Warum also treibsand.at? Ich lasse meine Gedanken treiben, und schreibe diese hier nieder. Leider war treibsand.de schon belegt, und für treibsand.at gab es ein unschlagbar günstiges Angebot :-) Unabhängig davon habe ich noch ein paar andere Webseiten, siehe Hauptmenü.
